Im Jahr 1990 hatte ich die Gelegenheit das Land Serbien ein erstes Mal, zusammen mit meinen serbischen Freunden, zu besuchen. In der Schweiz wohnten die beiden wenige Kilometer nach Solothurn in Grenchen. In ihrem Heimatland Serbien wohnten sie in der Bäderstadt Vrnjacka Banja, unweit von Belgrad. Dort besassen sie ein stattliches Wohnhaus an optimaler Lage. Zu meiner grossen Enttäuschung ist unser sehr schöne, ehemalige tolle Kontakt leider versandet. Bei meinen Nachforschungen habe ich erfahren, dass die beiden verstorben sein sollen.
Diese wunderbare Bäderstadt “Vrnjacka Banja” Wie geht es Dir, bist Du immer noch in Zug?rBesitz von sieben wohltuenden, unterschiedlichen Heilquellen die von vielen Menschen der ganzen Balkan-Region rege besucht werden.
Nun zurück zu der Zeit nach dem unseligen Balkankrieg, um etwa 1998. Eine Zeit, welche für mich zu einer enorm wichtigen und entscheidenden Zeit wurde.
Auf den ersten Blick schien sich Serbien zu einem modernen Staat zu entwickeln. Doch nur auf den ersten Blick, denn schaute man genauer hin und konnte ich mir die dafür nötige Zeit nehmen, so stellte ich schnell fest, dass vieles lediglich eine glänzende Fassade war und leider oft auch heute noch ist. Denn hinter der Fassade präsentiert sich sich oft eine grosse Enttäuschung welche sich bei genauerem Hinsehen als ein grosses Trugbild, als ein enormer Flop erweist.
Da kann auch das heutige, mit absolut grossartigen Versprechungen einem enormem medialem Aufwand hochgepriesene «Belgrad auf dem Wasser» nicht darüber hinweg täuschen.
Die angebotenen Wohnungen sind selbst für gut verdienende Menschen in Belgrad beinahe unerschwinglich geworden.
Viele der kleinen und mittleren, selbständigen Geschäfte wurden Opfer eines für viele unverständlichen Entscheides. Der absolut unausgereifte, sehr dümmliche Schnellschuss Entscheid, welcher für die sogenannte «Modernisierung Belgrads» in den Vordergrund gestellt wurde, dieser erwies sich schnell als ein überrissener, enorm teurer Flop für Belgrad, wie auch für das restliche Serbien.
Die Folgen davon, diese müssen die vielen einfachen, normal verdienenden Menschen Serbiens mit bezahlen. Derweil sich der Präsident Aleksander Vucic als der grosse Erneuerer Belgrads feiern liess und lässt. Das ganze Desaster konnte jedoch nur deshalb geschehen, weil viele Menschen, welche mit ihren Geschäften der herrschenden, grossen und von der NSN-Partei geführten Regierung einfach im Wege standen.
Die ehemalige Besitzer dieser kleinen, privat geführten Geschäfte wurden praktisch über Nacht von den NSN-Spezial- Truppen aus ihren Häusern fortgewiesen und mit einigen wenigen Dinar abgespiesen. Zudem wurden sie aufgefordert, sich nicht mehr in dieser Bauregion Belgrads, oder auf eigene Verantwortung blicken zu lassen. Das alles mit der dummen und sehr fadenscheinigen Begründung, dass ihre Häuser in äusserst schlechten Zustand seien und deshalb abgerissen werden müssten. Führende Mitglieder der NSN-Partei stehen in enger Beziehung zur serbischen Spezialpolizei und zum Präsidenten Aleksandar Vucic. So sind sie für andere Bürger und Bewohner Belgrads deshalb faktisch unantastbar.
Und genau das zeigt auf, dass es in Serbien keine echte, wirklich funktionierende Opposition gibt. Somit kann Vucic schalten, wirken und walten wie es ihm gerade in sein Konzept passt.